Die Ursprünge des Karate-Do
Sho = Kiefer, Pinie
To = Welle, Woge
Shoto = Pinienrauschen
Kan = Haus, Tempel
Do = Der Weg, Unterweisung, Suche, Erfahrung
Shotokan = Karatestilrichtung, Haus in dem die Künste des Shoto trainiert werden
Oshi = Die Lehre
Dojo = Der Ort an dem der Weg geübt wird
Unter anderem schuf Gichin Funakoshi auch seine eigene Dojokun, das heißt, fünf Leitsätze nach denen er lebte.
Dazu kamen noch 20 weitere Regeln die etwas weiter unten zu finden sind.
Sein dritter Sohn Yoshitaka Giko entwickelte 1938-1945 als Hauptlehrer im Shotokan-Dojo tiefere und längere Stellungen und ab 1943 Gohon-Kumite, Sanbon-Kumite und Ippon-Kumite, insgesamt ein
dynamischerer und Kämpferischerer Stil.
Außerdem den Mawashi-Geri, Yoko-Geri-Kekomi und Keage sowie den Ura-Mawashi-Geri und den Fumi-Komi.
Kase Taiji Sensei entwickelte zeitgleich als Schüler Yoshitakas den Ushiro-Geri und den Keiten-Geri.
Professor Masatoshi Nakayama, ebenfalls ein Schüler Gichin Funakoshis studierte unter anderem 1937-1946 in China Kampfkünste. Er gründete 1949 mit Nishiyama und Takagi die Japan Karate
Associaton.
Nakayama entwickelte das Jyu-Kumite welches später die Grundlage für den Wettkampf im Shotokan-Karate darstellte.
Erst 1957 kam das Karate durch den Pionier Jürgen Seydel nach Deutschland. Jürgen Seydel trainierte erst Judo bevor er durch einen Karatelehrgang in Südfrankreich bei den Großmeistern Mirakami und Mochizuki zum Karate kam. Später unterrichtete Jürgen Seydel unter anderem Elvis Presley der einige Monate in Bad Nauheim stationiert war.
Das erste Dojo in Deutschland war Budokan Bad Homburg und daraus gingen die verschiedenen Verbände (DJKV, GKD, DKB, SekaDJDundDKU) hervor die heute größtenteils im Dachverband DKV (seit 1986) vereint sind.
Mittlerweile sind dem DKV etwa 2000 Vereine mit ca. 120000 Mitgliedern angeschlossen.
Die 20 Regeln des Shotokan-Karate
1. Karate-dõ wa rei-ni hajimari, rei-ni owaru koto-u.
Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
2. Karate-ni sente nashi.
Im Karate macht man nicht die erste Bewegung.
3. Karate-wa gi-no-tasuke.
Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
4. Mazu jiko-o shire, shìkoshite tao-wa shire.
Erkenne dich selbst zuerst, dann den anderen.
5. Gijutsu yooi shinjutsu.
Intuition ist wichtiger als Technik.
6. Kokoro-wa hanatan koko-o yosu.
Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
7. Wazawai-wa getai-ni shozu.
Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
8. Dojo-nomino karate-to omou na.
Glaube nicht, daß Karate nur im Dojo stattfindet.
9. Karate-no shugyo wa issho de-aru.
Karate üben, heißt ein Leben lang zu arbeiten; darin gibt es keine Grenzen.
10. Arai-yuru mono-o karate-wa seyo, soko-ni myo mi-ari.
Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du myo finden.
11. Karate-wa yu-no-gotoshi taezu netsudo-o ataezareba moto-no mizu-ni kaeru.
Wahres Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht beständig erwärmst.
12. Katsu kangae-wa motsu namakenu kangae-wa hitsuyo.
Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie du nicht verlierst.
13. Tekki-no yotte tenka seyo.
Verändere deine Verteidigung gegenüber dem Feind.
14. Tattakai-wa keyo-jitsu no soju ikan-ni ari.
Der Kampf entspricht immer deiner Fähigkeit, mit keyo (unbewacht) und jitsu (bewacht) umzugehen.
15. Hito-no-teashi-o ken to omou.
Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
16. Danshi mon-o izureba hyakuman-no tekki ari.
Wenn du den Ort verläßt, an dem du zu Hause bist, machst du dir zahlreiche Feinde. Ein solches Verhalten lädt dir Ärger ein.
17. Kamae-wa shoshinsha-ni ato-wa shizentai.
Anfänger müssen alle Haltungen ohne eigenes Urteil meistern, erst danach erreichen sie einen natürlichen Zustand.
18. Kata-wa tadashiku jissenwa betsu mono.
Die Kata muß ohne Veränderung korrekt ausgeführt werden, im wirklichen Kampf gilt das Gegenteil.
19. Chikara-no kyojaku karada-no shinshiku waza-no kankyo-o wasaruna.
Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell – alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
20. Tsune-ni shinen kufu seyo.
Erinnere dich und denke immer an kufu - lebe die Vorschriften jeden Tag.
Gichin Funakoshi